Dienstag, 12. Oktober 2010

Der Weg zurück

 

Nächste Woche geht die Schule der Kinder wieder los. Der Kleine sollte wieder in den Kindergarten (auch er hat gerade einen Rückzug). Also sollte ich mir nun Gedanken machen wie ich das bewerkstelligen kann. Es geht nichts ohne Plan, manchmal plane ich um des Planens willen. Dieses mal nicht.

Eine neue Tagestruktur muss her. Ein neuer Tagesplan, Verhaltenspläne für die Kinder und neue Regeln. Umstellungen vertrage ich nicht, die Kinder zum Teil auch nur sehr schwer.

Wie gehe ich nur mit all den Menschen um, mit denen ich ständig in Kontakt treten muss…ich will keine Hand schütteln, aber wie macht man das den Mitmenschen klar. Ich erwähne es, sage ich möchte das nicht und beim nächsten mal strecken sie mir wieder die Hand entgegen.

Ich brauche Strategien. Nur wie diese umsetzten. Ich kann nicht agieren, nur reagieren. Das ist ein großes Problem.

Ich habe Ohrstöpsel für den Lärm, aber oft sind sie zu schwach, oder ich gerate in Panik, weil ich denke ich verpasse etwas bei den Kindern. Meine Ängste stehen mir im Weg.

Für das Licht habe ich eine Sonnenbrille, ich brauche ein Stecksystem für meinen Rucksack. Es war eine Qual sich an ihn zu gewöhnen, nun komme ich mir nicht komplett vor wenn ich ohne ihn aus dem Haus gehe.

Ich habe gerade große Schwierigkeiten mit Materiealien. Metall ist ganz schlimm…ich mag kein Metall, aber so vieles ist aus Metall. Mir laufen Schauer über die Haut, die Zähne ziehen. So viel ist aus Metall. Es schmerzt in meinem Kopf. Was mache ich nur damit? Wie komme ich dem entgegen? Sollte ich Handschuhe tragen und so vieles wie möglich, zumindest Zuhause, aus Metall verbannen?

Auch Gerüche stören mich gerade. Ich habe das Dresdner Essenz Öl in verschiedenen Duftnoten für mich entdeckt. Alles natürlich und von verschiedener Geruchsintensität. Ich überlege ein Baumwolltuch mit den Ölen zu beträufeln und verschlossen mit mir zu tragen um in Streßsituationen daran zu riechen. Das mache ich schon eine ganze Weile mit meinem Schal. Es hilft, nur vergesse ich es ab und an, oder ziehe kein Schal an. Das bringt weiteren Streß.

Ich wedel viel. Ich stelle fest das ich gerade in Streßsituationen ein leichtes monotones Klopfen auf dem Brustkorb wiederhole. Das typische Haarezwirbeln ist auch wieder extremer. Ich brauche was in die Hand. Ein Gummi hilft, aber ist nicht genug. Ich habe gelesen das kleine Steine in der Hand helfen sollen, aber normale Steine sind mir unangenehm. Ich hatte früher immer ein griechisches kleines Spiel in der Hand, das waren kleine Kugeln an einem Strick, ungefähr eine Handlänge groß. Eigentlich ein Spiel zur Muskelstärkung, eventuell werde ich mir ein neues basteln.

Lebenshilfen schaffen! Einen Autismus-Notfall-Beutel erstellen der mir Sicherheit gibt. Es ist so vieles unsicher…

Der Blog von Sabine Kiefner “ Aspergerfrauen” hilft.

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