Zwischenzeitlich war das neue Sozialtrainingstreffen mit geplantem Museumsbesuch.
10 Asperger sollten spontan ein Museum auswählen und die Beförderungsmöglichkeiten dazu. Ich würde sagen, das war eine Herausforderung.
Nach einigem hin und her entschieden wir uns für die Tiefseeausstellung und der Beförderung mit dem Auto. Ein Teilnehmer war allerdings mit dem Fahrrad da und fuhr schon mal vor.
Also wir die Autismusambulanz verließen sahen wir eine Mikrofotographie- Sonderausstellung in der Mathematischen Sammlung. Kurzerhand war uns allen klar das wir lieber dort hin wollten, allerdings teilten unsere Damen mit das wir das nicht tun könnten. Der vorgefahrene Herr war auch auf dem Handy nicht zu erreichen. Also mussten wir doch zur Tiefseeausstellung.
Ein Teilnehmer brachte das ganze Museumsding aus der Fassung, weil er nicht gut genug vorbereitet war, meines Erachtens.
Auf der Fahrt ins Museum berichtete ich den Damen das ich ab August wieder zur Schule gehe und in 4 Jahren mein Abitur mache. In einer “Regelschule”, heißt keine behindertengerechte Einrichtung. Sie waren sehr überrascht, aber das wunderte mich weniger. (Details hierfür kommen im nächsten Beitrag)
Das Museum entpuppte sich als nicht sehr empfehlenswert. Nachdem wir unsere Eintrittskarten hatten verließen uns unsere Damen und wir waren auf uns allein gestellt. Gleich zu Anfang formierte sich eine Gruppe Asperger um wissenschaftliche Fragen und Thesen in eine sehr interessante Diskussionsrunde einzubringen. Diese “Diskussionsrunde” lief einzeln in gebührendem Abstand nebeneinander her um sofort zusammen zu kommen, wenn es einen neuen Aspekt der Thesen gab. Alles natürlich aspergertypisch Fachbezogen. :)
Ich war nebenbei noch mit einem anderen Aspi in ein Gespräch (auch sehr fachbezogen) vertieft. Wir ähnelten uns schon beim letzten Sozialtrainingstreffen und teilen uns den gleichen Humor.
Irgendwann waren wir so vertieft in unseren Austausch das wir alle anderen verloren und am Ende als letzte im Museum standen. Daraufhin beschlossen wir unseren regen Informationsaustausch bei einer Tasse Kaffee fortzuführen.
Ich fand es unglaublich erfrischend einen Informationsaustausch abhalten zu können in dem es keine sozialen Regeln, Richtlinien oder Tabus gab.
Ich freue mich schon auf unsere nächste Sozialtrainingsgruppe, da ich finde es bring mir einen neuen, eigenen Blick auf mich und meine Umwelt. Ich überlege in die Selbsthilfegruppe zu gehen.
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